Google Pixel Watch 4 Test: Ein nahezu perfektes Wear OS Erlebnis

  • Die Pixel Watch 4 löst endlich das Problem der vorherigen Generationen – die 45mm-Version hält im realen Gebrauch 2 Tage
  • Das kontroverse gewölbte Actua 360 Display bietet 3000 Nits Helligkeit, erschwert aber den Schutz und das tägliche Tragen
  • Für 10 990 Kč erhalten Sie eine Premium-Uhr mit Satelliten-SOS, aber Fitbit Premium für 250 Kč pro Monat trübt den ansonsten guten Eindruck

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Jakub Kárník
Jakub Kárník
12. 11. 2025 20:00

Nach drei Generationen, die eher teure Experimente als fertige Produkte waren, hat Google endlich eine Uhr geliefert, bei der man ihre Mängel nicht entschuldigen muss. Die Pixel Watch 4 ist das erste (gut, vielleicht das zweite nach der relativ erfolgreichen letztjährigen Version) Modell, das ich als tägliche Uhr verwenden könnte. Doch der Weg zur Perfektion ist noch lang – und einige Entscheidungen von Google sind zumindest diskutabel.

Einen Monat lang habe ich die 45mm Wi-Fi Version für 10 990 Kč getestet. Zum Kontext – für zweitausend weniger bekommen Sie die Samsung Galaxy Watch8 Classic, die OnePlus Watch 3 ist dann etwa viertausend günstiger. Ich habe diese beiden Modelle bewusst erwähnt, da ich denke, dass der Kunde die Pixel Watch genau im Kontext dieser Konkurrenz in Betracht ziehen wird.

Gewölbtes Display: ein technisches Unikat mit praktischen Problemen

Das erste, was ins Auge fällt, ist das physisch gewölbte Actua 360 Display. Es handelt sich nicht nur um gebogenes Glas wie bei der Konkurrenz – das AMOLED-Panel selbst ist kuppelförmig. Es ist, als hätte man eine Miniatur-Schneekugel am Handgelenk, nur ohne Schnee und mit der Zeit.

Google behauptet, dass die Kuppel die aktive Fläche um 10 % vergrößert und die Ränder um 16 % verkleinert. In der Praxis bedeutet dies, dass das 45mm-Modell ein Display mit einer Diagonale von 1,46 Zoll bei einer Auflösung von 456 × 456 Pixeln hat. Der Text ist scharf, die Farben lebendig, Schwarz ist perfekt schwarz – kurz gesagt, die AMOLED-Qualität, die man erwartet.

Die Helligkeit von 3000 Nits ist keine Marketinglüge. Bei direkter Sonneneinstrahlung sehen Sie alles perfekt, das Display ist subjektiv deutlich heller als bei der Galaxy Watch8 Classic, die kürzlich getestete Huawei Watch GT 6, die die gleichen Werte erreicht, hält Schritt.

Aber diese „Kuppel“ hat auch ihre Schattenseiten. Die Uhr ist optisch dicker – reale 12,3 mm wirken eher wie 15 mm. Vergessen Sie Schutzglas oder Folie – auf einer gekrümmten Oberfläche haftet nichts richtig. Reflexionen sind ebenfalls relativ störend, die Kuppel fängt Licht wie ein Diamant ein.

Verarbeitung und Widerstandsfähigkeit: Premium-Materialien mit Kompromissen

Das Gehäuse der Uhr besteht aus recyceltem Aluminium und die 45mm-Version wiegt 37 Gramm ohne Armband, was sehr angenehm ist. Die konkurrierende Galaxy Watch8 Classic zeigt nämlich fast den doppelten Wert auf der Waage (64 Gramm).

Das Display wird durch Gorilla Glass 5 geschützt, nicht durch Saphirglas wie bei den teureren Apple Watch oder Huawei. Nach einem Monat Nutzung habe ich zwei Mikrokratzer, die unter einem bestimmten Winkel sichtbar sind. Es ist keine Katastrophe, aber für 11 Tausend hätte ich mehr erwartet. Google ist generell nicht sehr stark in der Kratzfestigkeit. Pixel sind die einzigen Telefone, die ich während des Tests zumindest ein wenig zerkratzen kann, obwohl ich Elektronik generell mit Respekt behandle.

Die IP68- und 5ATM-Zertifizierung bedeutet Staub- und Wasserbeständigkeit bis 50 Meter. Ich habe damit geduscht, bin im Pool geschwommen, kein Problem. Aber Vorsicht – Salzwasser wird nicht empfohlen, was schade für Meeresschwimmer ist.

Die Bedienelemente bestehen aus einer digitalen Krone und einer dünnen Taste. Die Krone hat einen angenehmen Widerstand und das haptische Feedback beim Scrollen ist präzise – Google verwendet einen neuen Haptic Engine, der 15 % stärker ist als bei der vorherigen Generation. Das Problem ist, dass die Krone hervorsteht und man sie beim Beugen des Handgelenks oft versehentlich drückt. Reddit ist voll von Beschwerden über dieses Problem, und mir ist es mindestens zehnmal passiert.

Akkulaufzeit: endlich angemessen

Die 45mm-Version enthält einen 455mAh Akku, was 35 mAh mehr ist als bei der PW3. In Kombination mit dem Snapdragon W5 Gen 2 Prozessor ergibt dies eine reale Akkulaufzeit von 40-60 Stunden je nach Nutzungsintensität.

Mein typischer Tag: Always-on Display eingeschaltet, Herzfrequenz kontinuierlich gemessen, SpO2 jede Stunde, 30-60 Minuten Training mit GPS, über 50 Benachrichtigungen, gelegentliche Anrufe über die Uhr. Das Ergebnis? Am Abend des zweiten Tages habe ich noch 15-20 % Akku. Das ist ein riesiger Fortschritt gegenüber der ersten Generation, die kaum 24 Stunden überlebte.

Die Apple Watch 10 muss ich jeden Abend aufladen, die Huawei Watch GT 6 hält 14 Tage, aber auf Kosten einer eingeschränkten Software. Die OnePlus Watch 3 bietet 4-5 Tage, erreicht dies jedoch durch die Kombination von zwei Displays und Wear OS mit einem proprietären (und eingeschränkten) OS.

Das neue Quick Charge Dock ist umstritten. Die Uhr steht seitlich wie ein Miniaturwecker, was elegant und praktisch ist – Sie sehen die Zeit auch während des Ladevorgangs. Die Geschwindigkeit ist beeindruckend: 0-50 % in 15 Minuten, volle Ladung in 75 Minuten. Wenn Sie jedoch ein älteres Ladegerät von der Pixel Watch 3 (oder älteren Modellen) verwenden möchten, funktioniert es nicht.

Prozessor und Leistung: Snapdragon W5 reicht endlich aus

Das Herzstück der Uhr ist der Qualcomm Snapdragon W5 Gen 2, gefertigt im 4nm-Prozess, ergänzt durch einen Cortex-M55 Coprozessor für energieeffiziente Aufgaben. In der Praxis bedeutet dies, dass das System flüssig läuft, Apps schnell geladen werden und Animationen mit 60 fps flüssig sind. Dies ist das Apple Watch-ähnlichste Erlebnis, das Sie auf Android haben können. Die One UI Watch-Oberfläche von Samsung ist ebenfalls relativ schnell, aber Google ist mit der Optimierung eine Stufe höher und hat schönere Animationen.

2 GB RAM reichen für Multitasking – Sie können Navigation, Musik und Training gleichzeitig ohne nennenswerte Verlangsamung ausführen. Der 32 GB Speicher bietet ausreichend Platz für Offline-Karten, Musik und Apps.

Eine große Neuheit ist der 16-Kern Neural Engine für KI-Aufgaben. Dieser treibt die Verarbeitung für Gemini (direkt auf der Uhr), Smart Replies und prädiktive Funktionen an.

Gemini und KI-Funktionen: interessant, aber unvollendet

Raise to Talk ist eine großartige Funktion – auf dem Papier. Sie heben die Uhr zum Mund und beginnen zu sprechen. In der Praxis konnte ich diese Funktion mit Tschechisch jedoch nicht zum Laufen bringen, und selbst der Befehl „Hey Google“ funktionierte nicht. Um Gemini zu aktivieren, musste ich einfach auf das Icon tippen, das glücklicherweise Teil vieler Zifferblätter ist, alternativ können Sie auch die obere Taste über der Krone verwenden.

Die Gemini-Antworten sind dann intelligent und kontextbezogen, aber langsam. Man wartet locker 5-10 Sekunden auf eine Antwort, was bei einfachen Fragen frustrierend ist. „Stell den Wecker auf 7 Uhr morgens“ – man wartet 5 Sekunden. Der alte Google Assistant schaffte es schneller, konnte aber kein Tschechisch.

Smart Replies sind ebenfalls eine Funktion, die fantastisch funktionieren könnte. Wenn eine Nachricht eingeht, analysiert die Uhr den Inhalt und bietet relevante Antworten an. Nicht nur „OK“ oder „Danke“, sondern ganze Sätze. „Treffen wir uns um 5?“ erhält Antworten wie „Perfekt, ich bin da“ oder „Können wir eine halbe Stunde später?“. Dies verwendet ein KI-Modell direkt in der Uhr, sodass es auch offline funktioniert.

Das Problem ist, dass Tschechisch unter den unterstützten Sprachen fehlt, was ich ehrlich gesagt nicht verstehe. Prädiktive Funktionen auf Tschechisch kann nicht einmal das Telefon, was aus meiner Sicht eines der besten Features der diesjährigen Modelle war und uns in unseren Breitengraden vorenthalten wird. Wäre das Problem die allgemeine (Nicht-)Unterstützung von Tschechisch in Gemini, würde ich diesen Mangel besser verkraften oder ihn zumindest verstehen können. Aber Gemini kann Tschechisch, es kann tschechischen Text problemlos analysieren. Wo liegt also das Problem? Hoffentlich werden wir es eines Tages erleben, denn genau das ist die praktische KI, die den täglichen Gebrauch angenehmer machen kann.

Satelliten-SOS: erster auf dem Markt, aber mit Einschränkungen

Die Pixel Watch 4 ist die erste Smartwatch mit Notfall-Satellitennachrichten, was beeindruckend ist. Wenn Sie außerhalb der Reichweite von Mobilfunk- und Wi-Fi-Signalen sind, führt Sie die Uhr durch den Prozess der Satellitenverbindung, um eine SOS-Nachricht zu senden.

Erster Haken: Sie benötigen ein LTE-Modell. Zweiter Haken: Es funktioniert nur in den USA (bisher). Dritter Haken: Nach zwei Jahren wird der Dienst kostenpflichtig (Google hat den Preis nicht spezifiziert). Für tschechische Touristen in den Alpen oder der Tatra ist es also vorerst nutzlos.

Gesundheit und Fitness: Spitzen-Hardware, problematische Software

Die Hardware für die Gesundheitsüberwachung ist großartig. Der optische Multi-Path-Sensor misst die Herzfrequenz jede Sekunde, und dank dessen haben wir hier eine Pulsverlustfunktion. Die Uhr erkennt, wenn das Herz stehen bleibt. Etwas morbide, aber potenziell lebensrettend.

Der SpO2-Sensor misst die Blutsauerstoffsättigung kontinuierlich oder bei Bedarf. Das EKG funktioniert über Elektroden in der Krone und im unteren Teil der Uhr. Der Hauttemperatursensor wurde für genauere nächtliche Messungen verbessert. Alles funktioniert zuverlässig und präzise.

Das Sport-Tracking unterstützt über 40 Aktivitäten. Neuheiten umfassen Basketball, Pickleball und endlich auch ein richtiges Schwimmtraining mit Rundenmessung. Die Dual-Frequenz-GPS (L1+L5) verspricht eine bessere Genauigkeit in der Stadt und im Wald. In der Praxis ist das GPS gut, aber nicht außergewöhnlich – manchmal „springt“ die Route zwischen Gebäuden.

Das Problem ist die Fitbit-App und ihre Premium-Paywall. Die Basisversion zeigt nur Rohdaten. Möchten Sie einen Readiness-Score? Zahlen Sie 250 Kč pro Monat. Detaillierte Schlafanalyse? Zahlen Sie. Erweiterte Gesundheitsmetriken? Zahlen Sie. Video-Workouts? Zahlen Sie.

Es ist frustrierend, aber Fitbit ist aus meiner Sicht die fortschrittlichste und schönste App für Fitness-Tracking auf Android. Und Sie erhalten ein halbes Jahr kostenlos, sodass Sie sich in dieser Zeit entscheiden können, ob Sie bezahlen oder auf die Funktionen verzichten möchten.

Wear OS 6: schön, schnell, aber mit Lücken

Das Material You Expressive Design ist eine Augenweide. Das System übernimmt automatisch das Farbschema Ihres Telefons, sodass die Uhr wie eine natürliche Erweiterung Ihres Pixels aussieht. Animationen sind flüssig, UI-Elemente dehnen sich organisch aus und ziehen sich je nach Kontext zusammen.

Tiles (Kacheln mit Widgets) wurden neu gestaltet und nutzen die gesamte Displayfläche. Informationen sind besser lesbar, Tasten größer. Die neue Schriftart ist zudem besser für runde Displays optimiert.

Alles, was auch nur annähernd mit dem Google-Ökosystem verbunden ist, funktioniert hier absolut hervorragend. Google Maps mit Offline-Karten, YouTube Music mit 8 GB Speicherplatz für Musik, Google Pay kontaktloses Bezahlen, Google Home zur Steuerung des Smart Homes.

Aber nicht alles ist rosig. Zum Beispiel funktioniert das Always-on Display nicht für Stoppuhren und Timer, nur für das Training. Das ist absurd – wenn Sie die Kochzeit messen, müssen Sie mit der Hand winken, damit das Display aufwacht. Antworten auf Nachrichten funktionieren auch nicht für alle Apps.

Alltägliche Nutzung: Kleinigkeiten, die den Unterschied machen

Nach einem Monat Nutzung habe ich eine Liste von Kleinigkeiten, die Sie in Rezensionen nicht finden werden, aber Ihr tägliches Leben mit der Uhr beeinflussen:

Die Vibrationen sind endlich stark und angenehm genug – der neue haptische Motor hat 15 % mehr Kraft und ist meiner Meinung nach zusammen mit der Apple Watch der beste auf dem Markt. Der Wecker am Handgelenk weckt Sie zuverlässig auf und insgesamt macht die Nutzung der Uhr dadurch extrem süchtig.

Der Lautsprecher ist lauter und von besserer Qualität – Telefonieren über die Uhr ist nutzbar, Gemini-Antworten sind verständlich. Es ist nicht ganz auf dem Niveau der besten Konkurrenz, aber es wird Sie nicht besonders stören.

Schnelles Umschalten zwischen Google-Konten funktioniert nicht – wenn Sie ein Arbeits- und ein persönliches Konto haben (wie ich zum Beispiel), meldet sich die Uhr bei jedem Wechsel ab und Sie müssen sie erneut koppeln. Das ist heutzutage schon etwas zum Nachdenken. Mir blieb also nichts anderes übrig, als die Uhr mit meinem persönlichen Konto und einem synchronisierten Arbeits-Gmail zu verwenden.

Die Zifferblätter sind durchschnittlich – Google bietet etwa 30 eigene an, die meisten sehen generisch aus. Der Play Store hat Tausende von Alternativen, aber 90 % davon sind Schrott. Facer und WatchMaker bieten hochwertige und schöne Zifferblätter für 50 – 100 Kč an.

Der Armbandwechsel ist proprietär – Google verwendet ein eigenes System, sodass Sie keine Standard-22mm-Armbänder verwenden können.

Fazit: endlich gut, aber nicht für jeden

Die Pixel Watch 4 ist die erste Generation, die ich uneingeschränkt empfehlen kann – wenn Sie zur richtigen Zielgruppe gehören. Es ist eine Uhr für Pixel-Besitzer und Fans von reinem Android, die eine vollständige Integration in das Google-Ökosystem wünschen und künstliche Intelligenz auf Tschechisch nutzen werden.

Die Akkulaufzeit von 2 Tagen ist endlich angemessen. Das gewölbte Display ist kontrovers, aber die Helligkeit von 3000 Nits ist phänomenal. Wear OS 6 ist die beste Version des Systems, die Google je geliefert hat. Die Gesundheitssensoren gehören zu den genauesten auf dem Markt.

Aber es gibt Kompromisse. Die Fitbit Premium-Paywall ist gierig. Das Fehlen von Saphirglas für 11 Tausend ist enttäuschend. Gemini AI ist langsam und funktioniert auf Tschechisch nicht hundertprozentig.

Wem empfehle ich sie? Pixel-Besitzern, die die beste Integration wünschen. Fans von Google-Diensten. Menschen, die reines Android bevorzugen. Nutzern, die keine Akkulaufzeit von mehr als 2 Tagen benötigen.

Wem nicht? Sportlern (dort führen Garmin oder Huawei). Menschen mit begrenztem Budget (OnePlus Watch 3). iPhone-Besitzern (Apple Watch, natürlich). Nutzern, die eine zweiwöchige Akkulaufzeit wünschen (Huawei Watch GT 6).

Für 10 990 Kč erhalten Sie eine Uhr, die endlich keine Beta-Version mehr ist. Sie ist nicht perfekt, aber sie ist endlich gut genug. Und für Google ist das ein riesiger Erfolg.

Klady

  • Výdrž 2 dny u 45mm verze
  • Displej s jasem 3000 nitů
  • Rychlé nabíjení (50 % za 15 minut)
  • Přesné zdravotní senzory
  • Plynulý Wear OS 6
  • Gemini AI integrace
  • Příjemná haptická odezva
  • Hromada aplikací třetích stran
  • Nachteile

    • Fitbit Premium paywall (250 Kč/měsíc)
    • Nekompatibilní nabíječka s předchozími generacemi
    • Gorilla Glass místo safíru
    • Pomalejší odpovědi Gemini

    Redaktionsbewertung: 84 %

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    Über den Autor

    Jakub Kárník

    Jakub je znám svou nekonečnou zvědavostí a vášní pro nejnovější technologie. Jeho láska k mobilním telefonům začala s iPhonem 3G, ale dnes se spoléhá na… Mehr über den Autor

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